Corona als Chance für die Personalsuche: Wie schalte ich Google Ads, um Mitarbeiter zu finden?

Die Corona-Krise bringt verständlicherweise viele Nachteile für die Zahnärzteschaft mit sich, birgt aber auch Chancen. Durch Kurzarbeit und Kündigungen füllt sich der Arbeitsmarkt mit Jobsuchenden. Gleichzeitig können Sie sich als verantwortungsvoller Arbeitgeber präsentieren, der seine Mitarbeiter auch in schwierigen Zeiten nicht alleine lässt und sich so von manch anderer Praxis abhebt. Google Ads sind eine wirkungsvolle Methode, auf schnellem Weg geeignete Kandidaten zu erreichen.  Doch wie funktioniert das Schalten von Google Ads? Eine Anleitung.

Google Ads

• Um eine neue Kampagne aufzubauen, drücken Sie auf der linken Seite auf „KAMPAGNEN“
• Klicken Sie auf das blaue PLUS

• Es öffnen sich 7 Kategorien von Google Ads.
• Drücken Sie auf „Zugriffe auf die Webseite“.
• Wir entscheiden uns für diese Kategorie, weil wir die pozentiellen Bewerber auf Ihre Webseite führen wollen, um sie dort zu überzeugen, eine Bewerbung einzureichen.
• Die „Umsätze“-Option passt nicht, weil es unser Ziel ist, eine Zahnarztstelle zu besetzen.
• „Leads“-Option ist für eine Stellenausschreibung nicht geeignet, weil die potenziellen Bewerber sich zunächst immer auf der Webseite umschauen wollen, um einen Eindruck von der Praxis/Klinik zu bekommen. Das „Leads“-Ad hat die Aufgabe, die Betrachter der Werbeanzeige direkt dazu zu bringen, ihre Daten zu hinterlassen (also zu einem „Lead“ zu werden), ohne weiter auf die Webseite zu gehen.
• „Produkt- und Markenkaufbereitschaft“ und „Markenbekanntheit und Reichweite“ haben nicht viel mit direkter Mitarbeitergewinnung zu tun. Es sei denn, man baut eine langfristige Arbeitgebermarke auf und schaltet eine Werbekampagne mit dem Ziel, die Marke aufzubauen und nicht direkt neue Bewerber zu gewinnen.
• Die Kategorie „App-Werbung“ ist hier irrelevant.

• Unserer Erfahrung nach gibt es 2 Kampagnentypen, die zu neuen Mitarbeitern führen:
  • Suchnetzwerk – das übliche Ergebnis in der Google-Suche, was als „Ads“ gekennzeichnet wird und entweder ganz oben oder ganz unten in den Google-Ergebnissen gezeigt wird.
  • Video – „Pre-Roll-Ads“ auf YouTube (die Werbespots, die immer vor YouTube-Videos kommen).

• In unserem Fall betrachten wir das Suchnetzwerk-Beispiel genauer:

• Nachdem Sie auch die Ziel-Webseite (wo sich die Kandidaten bewerben werden) angegeben haben, erscheint folgende Seite:

• Geben Sie Ihrer Kampagne einen entsprechenden Namen.
• „Suchnetzwerk“ kann so gelassen werden.
• „Displaynetzwerk“ bringt unserer Erfahrung nach nicht viel Erfolg bei der Mitarbeitersuche und sollte nicht angekreuzt werden (weil die Anzeigen nicht bei der mobilen Suche angezeigt werden).

Der Punkt „Ausrichtung und Zielgruppen“ hängt stark von dem gesuchten Mitarbeiter ab.

Deshalb definieren wir grob 2 Arten von Mitarbeitern:

• Führende Position: Zahnarzt, Oralchirurg, Zahntechniker und ähnliche.
• Assistierende Position: ZFA, Rezeption, Auszubildende und ähnliche.

Bei „Standorte“ ergibt sich folgende Situation:

• Suchen Sie nach der führenden Position für Ihr Team, wählen Sie „Deutschland“ als Standort aus.
• Bei der Assistierenden Position klicken Sie rechts auf „Erweiterte Suche“. Daraufhin öffnet sich folgendes Fenster, wo Sie den oberen Punkt auf „Radius“ ändern:

Geben Sie die Adresse Ihrer Praxis ein und belassen Sie den 20-Meilen-Umkreis. Für ein lokales Unternehmen wie Ihre Zahnarztpraxis ist das der ideale Umkreis für die Mitarbeitersuche. Zu diesem Schluss kamen wir, nachdem wir in den letzten Jahren viel Geld für Google Ads ausgegeben haben und vielen unserer Ärzte dabei geholfen haben, neue qualifizierte Mitarbeiter zu finden, neue Standorte zu eröffnen und das allgemeine Geschäft anzukurbeln.

Wir starten mit diesem Umkreis und empfehlen Ihnen, sich alle 3 Monate hinzusetzen und die Leistung Ihrer Google Ads anzuschauen, um unter anderem auch den von Google empfohlenen Umkreis zu ermitteln. Google sammelt in den 3 Monaten genug Daten, um Ihnen die leistungsstärksten Bezirke/Stadtteile/Ortschaften zu empfehlen, sodass Sie Ihr Budget optimal investieren können.

Sie müssen eine Sache bei Google verstehen …

Das Einzige, was die Google-Algorithmen interessiert, ist, dass Sie mit der Werbeplattform zufrieden sind und weiter Geld ausgeben. Wie werden Sie zufrieden gestellt?

Ganz einfach: Indem Sie durch Google neue Mitarbeiter finden. Also wird Google Ihnen alle möglichen Optimierungsvorschläge machen, damit Ihre Google-Ads-Anzeigen nur den Kandidaten gezeigt werden, die auf der Suche nach der Stelle sind, die Sie anbieten, und zudem auch noch kompetent genug sind.

Das Geheimnis, wie man durch die richtigen Einstellungen bei Google Ads wirklich kompetente Mitarbeiter findet, ist der Schlüssel zu der richtigen Mitarbeitersuche im Jahr 2020.

Denn sowohl der erfahrene als auch der nicht erfahrene Arzt wird auf Google „Zahnarzt Stelle“ eingeben, wenn er oder sie sich auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz befindet.

Genau dieser „Kompetenz“-Aspekt war am Anfang unsere größte Herausforderung bei Google-Ads-Kampagnen für die Mitarbeitergewinnung, die wir aber überwunden haben.

Dann folgen die Sprachen:

Logischerweise werden hier die meisten „Deutsch“ auswählen. Die anderen Sprachen werden interessant, wenn Sie gezielt nach einem Mitarbeiter suchen, der eine Fremdsprache beherrscht. Diese Strategie hat sich bei uns als erfolgreich erwiesen, aber jede Region und jeder Praxisinhaber muss für sich selbst entscheiden, welche Fremdsprachen passend sind.

Nur wenige Praxen in Deutschland experimentieren mit dieser Strategie und genau deshalb ist sie so lukrativ. Ihre Anzeige wird keine Konkurrenten haben. Versprochen. Probieren Sie es aus und Ihre Erwartungen werden mit Sicherheit übertroffen.

Damit schaffen Sie sich bei der Mitarbeitergewinnung mithilfe von Google Ads ein besonderes Alleinstellungsmerkmal und können fremdsprachige Mitarbeiter aus Ihrer Umgebung für sich gewinnen. Denn diese Mitarbeiter werden eher von einer Anzeige angesprochen, die in ihrer Muttersprache statt in Deutsch angezeigt wird.

Dann kommt der Bereich „Zielgruppen“. Hier klicken Sie auf „Suchen“ (zwischen „Suche“ und „Ideen“):

Klicken Sie auf „Charakteristik der Zielgruppe“.

Falls Sie z. B. nach einem Zahnarzt suchen, empfehlen wir Ihnen, „Wohneigentumsstatus“ > „Wohneigentümer“ anzuklicken:

Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass sich, wenn man diesen Punkt übersieht,  7 von 10 Bewerbern als Vorbereitungsassistenten bewerben. Das passiert aus dem Grund, dass die Vorbereitungsassistenten, die auf der Suche nach einer neuen Stelle sind, normalerweise ebenfalls „Zahnarzt Stelle“; „Zahnarzt Job“ und ähnliches googeln.

Der obere Vorschlag ist einer der Wege, wie Sie Bewerbungen von Vorbereitungsassistenten größtenteils vermeiden und stattdessen Bewerbungen erfahrener Zahnärzte erhalten. Denn ich denke, Sie werden mir zustimmen, dass ein erfahrener Zahnarzt mit höherer Wahrscheinlichkeit eine eigene Wohnung besitzt als ein Vorbereitungsassistent.

Wenn Sie nach Mitarbeitern in ganz Deutschland suchen – wie eine unserer Kliniken, die den potenziellen Kandidaten auch eine Unterkunft zur Verfügung stellte –, macht es Sinn mit dem „Familienstand“ zu experimentieren:

Für einen Single ist es einfacher umzuziehen als für eine verheiratete Person.

Ansonsten gibt es keine weiteren relevanten Einstellungen für die Mitarbeitersuche bei dieser Sektion.

Nach „Zielgruppen“ kommt der Bereich mit Budget und Gebot:

Die Budgetangabe ist bei jedem anders.

Bei der „Gebote“-Sektion wählen wir „Conversions“ als Schwerpunkt aus. Unser Ziel ist nämlich nicht möglichst viele Klicks auf die Webseite zu erzeugen, sondern möglichst viele „Conversions“ zu erreichen. Was nichts anderes bedeutet als möglichst viele Menschen, die sich auf unserer Webseite bewerben.

Danach folgt ein versteckter Bereich. Klicken Sie dazu auf „Weitere Einstellungen anzeigen“ und öffnen Sie Werbezeitplaner:

In den ersten 6 Monaten lassen wir unsere Anzeige laufen, um Google die Möglichkeit zu geben, die Informationen zu ermitteln, wann unsere Zielgruppe am aktivsten ist und zu welchem Zeitpunkt am Tag sich die meisten potenziellen Kandidaten nach einem Job umschauen:

Nach 6 Monaten zeigt Ihnen Google, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit die meiste Aktivität stattfindet. Sie öffnen diesen Bereich in Ihrer Kampagne und grenzen den Werbezeitplaner ein, um Ihr Budget effizienter auszugeben und mehr Bewerbungen für weniger Geld zu bekommen.

Danach geht es um Anzeigenerweiterungen:

Sitelink-Erweiterungen

Ein Vergleich zwischen einer Anzeige mit Sitelinks und einer ohne.

Mit:

Ohne:

Fügen Sie so viele Sitelinks wie möglich ein, da sie einen potenziellen Kandidaten überzeugen, mehr über Ihre Praxis erfahren zu wollen. Ihre Anzeige wird nicht nur optisch mehr Platz bei den Google-Ergebnissen einnehmen, sondern dient auch dazu, Ihre Alleinstellungsmerkmale deutlicher hervorzuheben. Nicht umsonst werden diese Sitelinks in Blau angezeigt.

Viele Praxen machen dabei den Fehler, dass sie die Alleinstellungsmerkmale aufzählen, die für die Patienten relevant sind.

Vergessen Sie nicht: Hier geht es um neue Teammitglieder und somit nur darum, in welcher Hinsicht sich Ihre Arbeitsstelle von anderen unterscheidet.

Erweiterungen mit Zusatzinformationen

Das können wir ignorieren, um Keyword-Stuffing zu vermeiden.

Standorterweiterungen

Je mehr Standorte Sie haben, umso besser. Geben Sie jeden einzelnen an. Google hebt die Anzeigen aus der Umgebung hervor. Je mehr geographische Lagen Sie angeben, desto mehr Kandidaten aus der Umgebung werden auf Ihre Anzeigen aufmerksam gemacht.

Anruferweiterungen

Geben Sie unbedingt Ihre Telefonnummer an. Je mehr Felder Sie ausfüllen, desto nutzerfreundlicher nehmen die Google-Algorithmen Ihre Anzeige wahr.

Es öffnet sich folgendes Feld:

Hier sind einige Schlüsselwörter für Sie, die in Kombination mit dem passenden Stellennamen monatlich von Jobsuchenden gegoogelt werden:

… Stelle (die „…“ stehen für Ihre gewünschte Berufsbezeichnung, z. B. „Zahnarzt Stelle“)

… Job

… Stellenanzeige

… Stellen

… Stellenbörse

… Job in … (Ihr Gebiet/Stadt/Region)

… Stelle in … (Ihr Gebiet/Stadt/Region)

Jobsuche …

… Jobbörse

suche Job als …

Und so weiter. Sie verstehen in welche Richtung es gehen muss.

Diese Keywords tragen Sie genauso untereinander in das linke Feld ein.

Bitte achten Sie auf Folgendes:

• Sie brauchen Ihren Standort/Ihre Stadt nicht anzugeben, weil wir die geografische Verbreitung schon bei dem Standort-Bereich eingegrenzt haben.
• Vermeiden Sie sehr ähnlich klingende Keywords. Wenn Sie schon „Oralchirurg Job“ haben, dann sollten Sie nicht „Oralchirurg Jobs“ oder „Oralchirurgen Jobs“ nutzen. Die Google-Algorithmen sind schlau genug, um Ihre Anzeige auch für diese sehr ähnlichen Suchbegriffe zu listen.
• Vermeiden Sie es Schlüsselwörter umzutauschen, wie z. B. „Rezeption Stelle“ und „Stelle Rezeption“. Eins von beiden reicht völlig aus.

Falls Sie mehrere Positionen besetzen möchten, können Sie hier direkt Suchbegriffe für die andere Stelle einfügen:

Im nächsten Schritt erstellen wir die Anzeigen, die von den potenziellen Kandidaten in der Google-Suche gesehen werden:

• Finale URL: Der Bereich Ihrer Webseite, wo die Kandidaten sich direkt bewerben können
• Achten Sie bei allen 3 Anzeigentiteln bitte auf Folgendes:
• Sie müssen die Alleinstellungsmerkmale Ihrer Stelle aufzeigen, wie z. B. „Bezahlte Fortbildungen“ oder „Überdurchschnittliches Gehalt“.
• Die Titel müssen die Suchanfrage beinhalten, die der Nutzer eingibt. Wenn z. B. „Zahntechniker Stellenangebot“ gegoogelt wird, muss Ihre Anzeige diese Formulierung beinhalten. Psychologische Studien aus Princeton haben bewiesen, dass Menschen eher etwas anklicken, wo die Formulierung identisch ist, als etwas, wo die Formulierung vielleicht sogar besser und überzeugender ist. Um mehrere Titel zu erstellen, drücken Sie auf „Neue Anzeige“:

3) Angezeigter Pfad ist nicht entscheidend.

4) In den Textzeilen schreiben Sie über die Vorteile/Besonderheiten Ihrer Praxis und vor allem der Arbeitsstelle.

So kann Ihre Anzeige dann im Endeffekt aussehen:

Fertig.

So sehen dann die Resultate aus:

• Bei einer der schwierigsten und meistgesuchten Job-Suchanfragen in Deutschland, „ZFA Stellen“, ist es dank geschickter Google Ads möglich, auf dem 1. Platz zu ranken somit Giganten wie „Stepstone“ (eine Online-Jobplattform mit über 2.500 Mitarbeitern) hinter sich zu lassen: